Mitgliederversammlung der MEG


Zukunftsorientierte Entwicklung

Appell an die Landesregierung: Es muss etwas passieren


 

Bei der 9. Mitgliederversammlung der Mittelbadischen Energiegenossenschaft (MEG) am 29. Juni 2017 zeigte sich, dass die Genossenschaft mit der Inbetriebnahme ihres Virtuellen Kraftwerks einen zukunftsorientierten Weg eingeschlagen hat. Die MEG konnte zum vierten mal in Folge ein positives Ergebnis erwirtschaften. Kooperationspartner des neuen Geschäftsfelds sind die VSE in Saarbrücken und die Siemens AG. Größere Energieversorger wie die Stadtwerke Hockenheim und die Immobiliengesellschaft der IG Metall zählen zu den neuen Kunden, die vom Virtuellen Kraftwerk der Badener Genossenschaftspioniere mit den beiden Vorständen Manuel Gernsbeck und Jörg Zwosta partizipieren möchten. 

Als größter privater Stromerzeuger in Baden-Baden attestierte Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Michael Borchard der MEG ein innovatives und zukunftsorientiertes Handeln. Vor dem Hintergrund, dass es in Baden-Württemberg zuletzt keine Neugründungen von Energiegenossenschaften gab, hat dieses Aussage einen ganz besonderen Wert. Denn bundesgesetzliche Rahmenbedingungen schränken bürgerschaftliches Engagement erheblich ein. 

 

Im Hinblick auf die ständigen Gesetzesänderungen und die immer komplexer werdende Arbeit wurde der Aufsichtsrat der MEG durch eine neues Mitglied verstärkt. Lars Ziegenbein, Geschäftsführer der Badischen Energie Servicegesellschaft der  Stadtwerke Karlsruhe, wurde einstimmig in das Gremium gewählt.

 

Unmut über das ständige Hinterherhinken der Politikverantwortlichen übten die Mitglieder gegenüber Jutta Niemann. Die Energiepolitische Sprecherin der Grünen im Landtag stellte – auf Einladung der MEG – die Position der Grünen für eine wirkungsvolle Energiewende vor. Schwerpunkte ist hier die drastische Reduzierung des CO2-Ausstosses und eine damit verbundene CO2-Steuer, weil das Emissionshandelssystem der EU nicht wirkungsvoll funktioniere. In der anschließenden Diskussion betonte Niemann, dass die Energiegenossenschaften einen großen Anteil daran haben, die Energiewende mit voranzubringen. Nichtsdestotrotz wird sie nun prüfen müssen, warum gerade kleine und mittelständige Energieversorger – die unbestritten mit den meisten Innovationen aufwarten – keine Fördergelder von Land und Bund erhalten.

 

Diese bittere Erfahrung musste auch die MEG in jüngster Vergangenheit machen. Um am Markt weiter mithalten zu können, wird die Genossenschaft zur Weiterentwicklung ihrer Speichertechnik notwendige Gelder an anderer Stelle akquirieren müssen. Eine mühselige Angelegenheit, sollte den Verantwortlichen in Stuttgart und Berlin doch bewusst sein, dass Energie-Speichertechnologien für Erneuerbare Energien schnellstens gefördert werden müssen – der Ausstieg aus der Atomenergie wird sonst nicht gelingen.

 

Lars Ziegenbein (li.), Dr. Michael Borchard (re.)
Lars Ziegenbein (li.), Dr. Michael Borchard (re.)

Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Michael Borchard begrüßt das neue Mitglied des Aufsichtsrats Lars Ziegenbein.