Die MEG mag keine halben Sachen


Eine defekte Lagerhalbschale
Eine defekte Lagerhalbschale
eine schnelle, auf die Flipchart geworfene  Fehleranalyse
eine schnelle, auf die Flipchart geworfene Fehleranalyse

HavaRIEN NE VAS PLUS...

Das Wortspiel fiel mir ein, weil ich 2 Aspekte  aus der enormen Informationsflut gefiltert habe, die mich bei jedem MEG-Besuch vor sich her spült-Betriebsstörungen und die "Eroberung des Elsass".

 

So bekomme ich eine Ahnung von den Tsunamis, die über die Protagonisten Frau Gernsbeck, Frau Strobel, Herrn Gernsbeck und Herrn Zwosta mit "klimawandlerischer Sicherheit" regelhaft hereinbrechen und das Ladenlokal in der Rheinstrasse Nr. 34 zum Aquarium machen. In dem dann alle -auch wir als MEG insgesamt- in´s Schwimmen geraten; aber nach viel Strampeln und großem Einfallsreichtum  immer wieder die 2. Luft bekommen.

 

Da sind zunächst teilweise hausgemachte Zwischenfälle, denn Fehler passieren überall und jedem. Im Februar brannte das 50kw-Blockheizkraftwerk im Keller der Klinik Dr. Dengler. Es musste komplett ersetzt werden, der Betriebsausfall für 4 Monate kompensiert. Geschätzte 50 Arbeitsstunden kosteten allein die Verhandlungen mit der Versicherung und der Klinik als unserem Kunden etc. Dazu kommen Anwaltskosten und natürlich der Aufwand für den Bau und die Inbetriebnahme der neuen Anlage. Jeder denkt automatisch "halb so wild, Versicherungsfall", doch jeder, der schon mal seinen Vordermann Richtung rote Ampel geschoben hat, weiß eigentlich auch, wie findig Versicherungen es verstehen, die eigenen Kosten zu reduzieren. Auch unsere, sehr teure Assekuranz argumentiert mit Wartungsfehlern und dem allgemeinen Risiko und möchte der MEG gerne 10-20% der Gesamtkosten, das sind bis 20.000€, freundlich überlassen. Als wenn nicht das liegen gebliebene, kalenderfüllende Tagesgeschäft schon Schaden genug wäre.

 

Als der Wasserstand im Aquarium langsam wieder Tischhöhe erreichte, kam ein Schaden an der 3fach größeren Anlage beim SWR dazu. Vor wenigen Tagen gab es an dem dortigen 150kw-BHKW einen Lagerschaden, der quasi zum "Kolbenfresser" führte und zu einer erneuten Zwangspause. Es waren 2 Halbschalen, die aus unterschiedlich robustem Material gefertigt sind, vertauscht. Eigentlich sollte die untere den Hauptdruck des Kolbens beim Verbrennen des Biogases aushalten. Sie war derweil oben unterfordert, während die andere Halbschale der Lagerummantelung bald verschlissen war.

 

 

Kleine Ursachen, die nicht immer vermeidbar sind, mit großen Auswirkungen. Und schon sind wir beim französischen Teil der Überschrift: Wenn selten oder nicht "nichts mehr gehen" soll, sollte die MEG wachsen. "Willst Du immer weiter schweifen, sieh das Gute liegt so nah". Goethe, der Autor dieser Zeile, hatte doch eine seiner vielen Freundinnen im Elsass, in Sessenheim. Warum lange, nur deutsche Wege? Sollten wir unserem Nachbarn nicht auch schöne Augen machen?

 

Eine der vielen Ideen im Labor Rheinstrasse ist, eben diesen Rhein zu überschreiten. Eine andere kostet so viel Geld, nämlich bis 1Mio€, dass auch dafür Wachstum, Partner, Investoren nötig wären. Auch beim neuen Projekt im Aufbau, dem virtuellen Kraftwerk, gibt es sehr hohen Beobachtungsbedarf der Anlagen. Hier ist die MEG nicht für die Instandhaltung zuständig, da sie nicht Eigentümerin ist. Sie muss aber die technische und kaufmännische, optimale Betriebsführung gewährleisten. Nicht 100% effektive Leistungen müssen den Betreibern gemeldet werden. Das Zusammenspiel der Anlagen zu einem Kraftwerk muss passen. Dem Eigentümer wird gemeldet, wann (möglichst wenig) er günstigen Netzstrom beziehen sollte, wann er viel eigene Energie nutzen soll. Überdies muss das öffentliche Netz bei der Einspeisung stabil gehalten werden. Vieles wird bereits von teilweise selbst programmierter Elektronik gesteuert. Oft muss Manuel(l) Gernsbeck trotzdem noch zum Telefon greifen. Bei immer mehr Hardware sollte er in nicht allzu ferner Zukunft Digital Gernsbeck heißen dürfen- doch diese Namensänderung kostet eben diese hohe Summe.

 

Dass die Gesetzgebung seit Bestehen der MEG kein Hilfsmotor war, wie man eigentlich denken würde, sondern mehr als in anderen Wirtschaftszweigen für zusätzliche "Wasserschäden " sorgte, macht die Behauptung am Markt noch schwerer, weil riskantes Umsteuern statt Planungssicherheit vorherrschend bleibt-ganz anders als z.B. in der Autobranche. Stichworte dazu:  Änderungen bei der Kraft-Wärme-Kopplungs (KWK)-Zulage, Besteuerung auf Pflanzenöl, die zum Austausch von Anlagen führte, die fortan mit Biomethan liefen, Änderungen im Eichgesetz, bei Zählerausstattungen, den Netzeinspeisebedingungen...Die Vorstände könnten die Liste erweitern, bis der Server schlapp macht.

 

 

So steht die Rheinstrasse Nr. 34 ständig weiter kreativ und operativ unter Dampf, wenn sie nicht grade unter Wasser steht.

sTk