Zehn Jahre zähes Ringen im Zähringerland

Die MEG hat sich in der ersten Dekade ihres Bestehens stetig und erwartungsgemäß entwickelt. Immer wieder haben wir "unterwegs" von neuen Ideen, Vorhaben und Geschäftsfeldern erzählt.

Vieles davon ist nie real geworden. Sie haben von Gründen dafür erfahren. Etwa von den Knüppeln, die allen Genossenschaften als Konzern-Konkurrenz von der Gesetzgebung freundlich zwischen die Beine gehalten wurden. Oder dass für ein Wasserkraftprojekt im Murgtal zu wenig Mitstreiter gefunden wurden.

Gegen Widerstände und trotz eigener Fehleinschätzungen hier und da, hat unser kleines Management-Team die MEG gut aufgestellt in den 10 Jahren bis hin zum funktionierenden Prototypen eines virtuellen Kraftwerks (vK).

Um einem möglichen Eindruck von Stochern im Nebel und wildem Trial & Error zu begegnen, möchten wir heute beschreiben, wie es denn konkret weiter geht mit 3 Inhalten der letzten 4 Beiträge auf dieser Seite: Wir schauen also zunächst nach Japan, von wo ja von genossenschaftlichen Praktikern und Forschern gefragt wurde, wie eine genossenschaftsgestützte Energiewende wohl zu organisieren sei. Wir haben nachgefragt, wie unsere Impulse aufgenommen wurden und erwarten gespannt die Antwort, um sie an dieser Stelle zu veröffentlichen.

Weiniger Reisestress bedeutet der Weg zur Klinik Dr.Dengler, einem unserer langjährigen Kooperationspartner, auf dessen Areal der große Batteriespeicher geplant ist. Schon die Suche nach einem Platz für die 13x3x3-m-Einheit war eine Herausforderung auf dem verdichteten Gelände. Kompliziert auch die Sicherheitsfragen, die mit den Planern und der Feuerwehr geklärt sein wollten: Welche möglichen Brand- oder Explosionsgefahren gehen von der Anlage aus? Nicht zuletzt will man sich auch nicht auf die Angaben des Herstellers bei der Wirtschaftlichkeitsberechnung verlassen und erstellte ein eigenes, detailliertes Konzept für die Vermarktung. Wer speist wie viel erneuerbare Energie ein und verkauft wie viel an wen zu welchem Preis? Und wie wird es ein einträgliches Geschäft für den Betreiber MEG, die Einspeisenden und den Endverbraucher-auch in der Zukunft?

Ein gutes Beispiel, wie viele Hindernisse und Fallstricke eine gute Idee zu einer Sackgasse machen können in der Praxis.

Die letzte Reise -für heute!- führt uns in die Nachbarregion Kehl-Offenburg. Hier steht der erste Lizenznehmer unseres Komplettangebotes `virtuelle Kraftwerkssteuerung und -vermarktung´ bereit mit dem Planungsbüro Ralf Kruss. Er sondiert das Terrain und der erste Lizenzvertrag könnte bald unterschriftsreif sein.

Sie sehen, die MEG verfolgt ihre Ziele mit Umsicht und Bodenhaftung, auch wenn diese nach fantastischer Utopie klingen: "Badische Energiewende bis 2030", "virtuelle Kraftwerke als flächendeckender Grundpfeiler dafür, europaweit".

Es wird ebenfalls deutlich, dass die MEG nicht versucht, die Welt aus der kleinen Nische heraus zu retten, sondern durch Vervielfältigung und Export eines funktionierenden Konzeptes. 

Die Reise nach Brüssel muss warten, der Antrag auf Mittel aus dem EU-Kommissionstopf "Horizon 2020" (s. Artikel v. 13.11.) wird noch bearbeitet. Und für die fossilen Großkraftwerke beginnt hoffentlich bald die `Reise nach Jerusalem´...

 

sTk